Dienstag, 20. November 2007

Nach den Sternen greifen

Die Welt der Sterne und Sternchen liegt zum Greifen nahe. Rechts geht's ab in die Milchstrasse - doch das Schild gebietet unserem stromlinienförmigen Silberpfeil Vorfahrt an dieser Kreuzung. To boldly go where no man has gone before, neue Welten und Sterne bzw. Starlets zu entdecken - am Horizont erstrahlen sie schon in vollster Aura. Der Weg zu diesen Sternen scheint über die Bildung zu führen - per aspera ad astra - denn gesäumt von den stolzen Mauern der UB liegt er dar, in die Tiefe des Raumes führend. Auf Scouting-Tour in unbetretn'en Gefilden, dies ist, was die Aufschrift auf dem pfeilschnellen Wagen verkündet.


So sag, wer sandte dich aus zu solch kühner Mission, oh stolzes Gefährt? Ob Phaeton selbst dir wohl die Zügel hält, zu lenken dich auf kühnen Bahnen? Und sag, welch Name ist dir; ist Voyager, ist Pioneer dir zum Vater?


Nein. Heidi Klums "Germany's Next Topmodel" Verdummungs-Bomber von Pro7 isses, der Freiburg heimsucht. Steht hier nur anne Ecke vonne UB weil vorm Cinemaxx kein Platz zum Parken is.

Samstag, 17. November 2007

Blick aus der Vitrine

διὰ γὰρ τὸ θαυμάζειν οἱ ἄνθρωποι καὶ νῦν καὶ τὸ πρῶτον ἤρξαντο φιλοσοφεῖν, ἐξ ἀρχῆς μὲν τὰ πρόχειρα τῶν ἀτόπων θαυμάσαντες, εἶτα κατὰ μικρὸν οὕτω προϊόντες καὶ περὶ τῶν μειζόνων διαπορήσαντες, οἷον περί τε τῶν τῆς σελήνης παθημάτων καὶ τῶν περὶ τὸν ἥλιον καὶ ἄστρα καὶ περὶ τῆς τοῦ παντὸς γενέσεως. ὁ δ’ ἀπορῶν καὶ θαυμάζων οἴεται ἀγνοεῖν (διὸ καὶ ὁ φιλόμυθος φιλόσοφός πώς ἐστιν· ὁ γὰρ μῦθος σύγκειται ἐκ θαυμασίων)· ὥστ’ εἴπερ διὰ τὸ φεύγειν τὴν ἄγνοιαν ἐφιλοσόφησαν, φανερὸν ὅτι διὰ τὸ εἰδέναι τὸ ἐπίστασθαι ἐδίωκον καὶ οὐ χρήσεώς τινος ἕνεκεν.
(Aristoteles, Metaphysik 982b, 12-21)


Wegen des Verwunderns begannen die Menschen damals wie heute mit dem Philosophieren, da sie sich im ersten Schritt über die greifbaren Unerklärlichkeiten verwunderten, dann in kleinen Schritten vorangingen und größere Dinge zu erklären suchten, z.B. die Erscheinungen des Mondes und der Sonne und der Sterne, und die Entstehung des Gesamten. Wer sich aber eine Sache nicht erklären kann und verwundert darüber ist, glaubt unwissend zu sein (daher ist auch der Mythenfreund eine Art Philosoph, denn der Mythos besteht aus Verwunderlichem). Wenn sie daher begonnen haben zu philosophieren, um der Unwissenheit zu entkommen, so ist offensichtlich, dass sie das Erkennen um des Wissens willen verfolgten, und nicht wegen irgendeines Nutzens.

Donnerstag, 15. November 2007

Warum nicht mal ein Tu-Wort?

Der Deutsche hat eine Neigung zu einer substantiv-lastigen Sprache. Er steht weniger auf Verben, sondern vielmehr auf die Benutzung von Substantivierungen zum Ausdruck seines Willens unter Vermeidung des Infinitivs und Bevorzugung des Nomens. Vor allem Juristen und Beamten sind berüchtigt bezüglich der In-den-Text-Setzung interessanter und kreativer Neukonstruktionen und der Verwendung eines substantivlastigen Stils.

Aber nicht nur die Sprachrohre zur Öffentlichkeit, sondern auch der zünftige Bäcker scheint dem Charme prägnante-präziser Schlagwortformeln nicht entgehen zu können:

Wohl dem, der sich da in der hohen Kunst der Brötchenbelegung auskennt. Wobei es ein substantivierter Infinitv an dieser Stelle doch auch mit weniger sprachliche Irritation getan hätte.

Dass es bei derartigen Substantivierungen auch mal zu tieferen Sinnfragen kommen kann, legt das folgende Hinweisschild nahe:


Rechtsphilosophisch gesehen ist diese Vorschrift besonders interessant: Handelt es sich um eine normative oder um eine deskriptive Aussage? Nüchtern philologisch betrachtet erklärt sie als verboten, was längst verbrochen wurde - sie wirkt als ein Verbot, das den Erfolg des vorhergehenden Vergehens (die "Beschmierung") als notwendig voraussetzt. Dass die Vorschrift als ein normativer Satz aufgefasst wird, scheint die Realität zudem schon durch ein künstlerisch mäßig wertvolles Grafitto falsifiziert zu haben. Doch vielleicht stürzte der Schmierfink gerade an dieser Stelle von der KANTe eines tiefen metaphysischen Konflikts zwischen Sein und Sollen - dem hätte der weise Fürst an dieser Stelle vielleicht vorbeugen können, indem er via Infinitiv den Prozess des "Beschmierens", und nicht dessen Produkt, die "Beschmierung", als verboten erklärt.

Der Japaner an sich (Nr. 2)

Wie wir schon wissen, hat der Japaner an sich einen Riesespass daran, sich mit weltberühmten Bauwerken zu skurillen Figuren verschmolzen auf Fotos abzulichten.

Mit diesem Wissen im Hinterkopf erfüllt es den Freiburger an sich natürlich mit Stolz zu sehen, dass derartige Versuche nicht nur mit dem schiefen Turm von Pisa, sondern auch mit dem "schönsten Turm der Christenheit" gemacht werden:


Labels:

Sonntag, 4. November 2007

Höst